Single Page Application – Definition, Vorteile und Grenzen

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Die Möglichkeiten im Internet haben sich in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt. Neue Technologien finden ihre Anwendung, sodass die Art und Weise, wie Webanwendungen entwickelt und genutzt werden, sich verändert. Ein Konzept, welches dabei zunehmend an Bedeutung gewinnt und die Welt der Webentwicklung bereits nachhaltig beeinflusst hat nennt sich «Single Page Application».

Was genau hinter Single Page Applications (oder kurz: SPAs) steckt, warum sie so revolutionär sind und an welcher Stelle sie angewendet werden, das erfährst du in diesem Blogartikel.

Was sind Single Page Applications (SPAs)?

Eine «normale» Webseite besteht aus mehreren miteinander verbunden Einzelseiten und bei jedem Klick wird jeweils eine einzelne neue Seite im Browser geladen. Die Single Page Application ist eine Webanwendung, bei der die gesamte Anwendung im Browser des Nutzers auf einmal geladen wird. Die Inhalte einer SPA werden dabei dynamisch geladen ohne, dass eine Aktualisierung erforderlich ist.

Typische Beispiele von SPAs sind:

  • E-Mail-Anwendungen (z.B. Google Mail)
  • Social-Media-Plattformen (z.B. Facebook, X, Pinterest, etc.)
  • Interaktive Karten (z.B. Google Maps)
  • Streaming-Plattformen (z.B. Netflix)


Grundlegendes Funktionsprinzip von Single Page Applications

Basierend auf der Idee, dass alle Inhalte auf nur einer einzigen HTML-Seite geladen werden, sind im Folgenden die einzelnen charakteristischen Schritte einer SPA abgebildet:

1. Initialer Seitenaufruf: Bei dem initialen Seitenaufruf wird die HTML-Seite vom Server geladen. Diese enthält das grundlegende Layout, JavaScript-Dateien und weitere Ressourcen wie CSS-Files sowie Bilder.

2. Initialisierung: Während der Initialisierung wird ebenfalls das JavaScript geladen und ausgeführt. So wird die Benutzeroberfläche erstellt und das Routing-System wird eingerichtet.

3. Routing: Das clientseitige Routing-System sorgt dafür, dass unterschiedliche Inhalte angezeigt werden. Je nach Benutzerverhalten werden unterschiedliche Inhalte geladen.

4. Dynamische Aktualisierung: Klickt der Benutzer auf Links, werden mit Hilfe einer Anfrage neue Daten vom Server oder einer Programmierschnittstelle (Application Programming Interfaces API) abgerufen. Das dynamische Aktualisieren erfolgt ohne neues Laden der Seite.

5. Clientseitige Datenverarbeitung: Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass die Datenverarbeitung weitestgehend Clientseitig stattfindet. Clientseitig bedeutet, dass Skripts wie z. B. JavaScript auf dem Clientgerät ausgeführt werden. Datenmanipulationen können also ohne Serveranfragen erfolgen. Das führt zu geringen Antwortzeiten und reduziert die Nutzung von Serverressourcen.

6. Caching und Ressourcenmanagement: Caching-Techniken, welche häufig im Rahmen von der Entwicklung von Single Page Applications implementiert werden, erhöhen die Performance ebenfalls.

7. Interaktion und Benutzererfahrung: Auch der Nutzer kommt bei der Anwendung von Single Page Applications nicht zu kurz. Er profitiert von schnellen Ladezeiten und einer guten Nutzbarkeit.

8. Backend-API: Die Kommunikation führt dazu, dass alle erforderlichen Daten in der entsprechenden formatierten und strukturierten Version vorliegen.

Diese Funktionsweise führt zu einer schnelleren und reaktionsoptimierten Benutzererfahrung, da immer nur die gerade benötigten Daten abgerufen und geladen werden. Vor allem eignet sich dieses Funktionsprinzip für Anwendungen, bei denen eine schnelle Interaktion und die häufige Aktualisierung des Inhalts erforderlich ist. Gute Beispiele von Single Page Applications sind, wie schon oben genannt, Social-Media-Plattformen und E-Mail-Anwendungen, aber auch Google Maps oder Netflix basieren auf SPAs.


Fünf Vorteile von Single Page Applications

Die Performance von Websites ist ein ausschlaggebendes Kriterium für die Nutzererfahrung. Genau an diesem Bedürfnis knüpft das Prinzip von SPAs an.

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Schnellere Benutzererfahrung

Mit Single Page Applications kann diese Nutzererwartung erfüllt werden. Das liegt an dem grundsätzlichen Funktionsprinzip einer Single Page Application.

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Verbesserte Performance

Durch das Funktionsprinzip werden immer nur die Daten neu abgerufen, die gerade benötigt werden. Das führt zu einer optimierten Performance und schafft dementsprechend auch die Grundlage für eine schnellere und nahtlose Benutzererfahrung.

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Verbesserte Skalierbarkeit

Aufgrund der Reduzierung von benötigten Serverkapazitäten lassen sich Single Page Applications häufig auch deutlich besser skalieren. Das liegt vor allem an der Entkopplung von Frontend und Backend. Darüber hinaus bestechen SPAs mit ihrer Modularität. So wird die Ressourcenlast auf verschiedene Server beziehungsweise Dienste verteilt. Auch das zahlt auf die verbesserte Skalierbarkeit ein.

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    Optimale Nutzererfahrung

    Im Rahmen der Webentwicklung steht die optimale Nutzererfahrung im Vordergrund. Der Benutzer muss Spass an dem Umgang mit der Applikation haben. Natürlich ist auch hier die reduzierte Ladezeit ein wesentliches Argument. Doch auch im Hinblick auf die Gestaltung des Layouts wird durch Single Page Applications einen optischen Versatz vermieden und schafft die Grundlage für eine gut aussende Webanwendung, die Spass bei der Nutzung macht.

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      Mobile Optimierung

      Heute müssen Webanwendungen auf unterschiedlichen Bildschirmgrössen abrufbar und gut nutzbar sein. Sie müssen also mobil optimiert werden. In der digitalen Welt, wie auch in der Webentwicklung, ist der Mobile-First-Ansatz deshalb nicht mehr wegzudenken. Das liegt vor allem daran, dass sich das Nutzerverhalten in den letzten Jahren stark verändert hat. Viele Personen sind im Internet fast ausschliesslich mit dem Smartphone unterwegs. Dieser Trend setzt sich fort.


      Grenzen von SPAs

      Neben den vielen Vorteilen gibt es auch einige Grenzen, die im Rahmen der Entwicklung einer Webanwendung, im Hinterkopf behalten werden sollten.

      Herausforderungen von Suchmaschinenoptimierung (SEO)

      Vor allem die Herausforderungen bei der Suchmaschinenoptimierung werden hier häufig genannt. Das Funktionsprinzip von Single Page Applications stimmt nicht mit der Funktionsweise von Suchmaschinen überein. Suchmaschinen arbeiten mit der gesamten HTML-Seite. Da diese jedoch erst durch die Benutzerinteraktion zusammengesetzt wird, hat die Suchmaschine keinen Zugriff auf die Inhalte. Aus diesem Grund muss besonders darauf geachtet werden, dass die Metabeschreibungen jeder einzelnen Seite gepflegt und so für Suchmaschinen zugänglich gemacht wird. Mehr zum Thema SEO hier.

      Komplexität in der Entwicklung

      Die Entwicklung von Single Page Applications erfordert ein besonderes Knowhow beim Entwicklungsteam. Die Entwicklung ist häufig deutlich komplexer und eine gute Struktur im Code ist unumgänglich. Umso wichtiger ist die vorherige Planung, sodass die Komplexität reduziert werden kann.

      Initiale Ladezeiten

      Vor allem der erste Abruf ist bei SPAs datenintensiv. Je nach Applikation kann es also dazu kommen, dass die initiale Ladezeit höher ist als bei klassischen Webanwendungen. Auch hier sollte bei der Entwicklung einen besonderen Fokus daraufgelegt werden, da es zum Absprung einzelner Benutzer durch zu lange Ladezeiten kommen kann.

      Probleme bei älteren Browsern

      Die Kompatibilität mit älteren Browsern oder veralteten Versionen ist eingeschränkt. Es werden moderne Webbrowser benötigt, um keine Probleme bei der Nutzung von SPAs zu haben.

      Fazit

      Es lässt sich also festhalten, dass Single Page Applications eine beeindruckende Evolution in der Welt der Webentwicklung darstellen. Durch ihre Fähigkeit, nahtlose und flüssige Benutzererfahrungen zu bieten, haben SPAs die Art und Weise, wie wir das Internet nutzen, nachhaltig verändert. Die Vorteile von Geschwindigkeit, Reaktionsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit sind unbestreitbar.

      Trotz ihrer Vorzüge ist jedoch eine sorgfältige Planung und Implementierung erforderlich, um potenzielle Herausforderungen zu bewältigen, insbesondere in Bezug auf Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Barrierefreiheit. Es ist wichtig, die spezifischen Anforderungen eines Projekts zu berücksichtigen und die richtigen Tools und Frameworks auszuwählen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

      In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Benutzererwartungen ständig steigen, bieten SPAs eine leistungsstarke Möglichkeit, komplexe Anwendungen zu entwickeln und gleichzeitig eine reibungslose Benutzererfahrung zu gewährleisten. Mit einer klaren Strategie und einer sorgfältigen Umsetzung können Single Page Applications zu einer Schlüsselkomponente für innovative und ansprechende Webanwendungen werden.


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