Rennbahnklinik – eine Webseite so agil wie ihre Nutzer*innen

Bild: Card-Sorting-Workshop

Für die Rennbahnklink durften wir ein Webseitenprojekt mit Craft CMS umsetzen, welches die User Experience ins Zentrum stellt – gerade als Webdesigner*in ist es eine Freude zu sehen, wie eine Webseite optimal gestaltet werden kann, wenn man sich vorgängig intensiv mit den Nutzer*innen und dem Nutzererlebnis auseinandersetzt, anstatt sich nur auf den Inhalt zu fokussieren.

Grundsätzlich hat die Entwicklung der neuen Rennbahnklinik-Webseite keine grossen technischen Herausforderungen an unsere Entwickler*innen herangetragen – ein Informationenlieferant sollte die Seite in einem ersten Schritt sein, aber eine gute Basis für spätere Erweiterungen bieten. Wichtig war dem Kunden besonders, dass das Design der Webseite auf die unterschiedlichen Nutzer*innen und ihren individuellen Bedürfnisse eingeht; die Oberfläche war also dieses Mal für unser Web-Team mindestens genauso wichtig, wie eine solide technische Basis, die wir mit Craft CMS aufbauen. Deshalb hat sich unser Design-Experte Jason dieser Aufgabe angenommen.

User Experience (UX) – ein oft unterschätzter Punkt

Die Wichtigkeit des Nutzer*innen- bzw. Kundenverhaltens wird oft unterschätzt, wenn sich ein Unternehmen an die Umsetzung eines IT-Projekts macht – oft fehlt das Verständnis dafür, einen langen Analyseprozess für das Design durchzuführen, in dem man die Nutzerbedürfnisse bespricht und die zukünftigen Nutzungsszenarien definiert. Gewünscht wird einfach, dass die nötigen Informationen hübsch aufbereitet im Netz erscheinen. Anders war es bei diesem Projekt und es hat sich gezeigt, dass sich eine solche Herangehensweise für das Endprodukt lohnt. Aber wie gingen unsere Expert*innen an diese Aufgabe für die Rennbahnklinik heran?

User Journeys und Personas – eine Gestaltungsbasis

Um die User Experience zu optimieren, benötigt unser Team Einblick in das Verhalten der aktuellen Nutzer*innen. Einerseits können dafür Daten erhoben werden oder man erarbeitet sich diese Informationen in gemeinsamen UX-Workshops mit den Kunden.

Entgegen kam unserem Team bei der Rennbahnklinik, dass sich ihre Webseitenzuständigen bereits vorgängig stark mit den Nutzer*innen dieser Seite auseinandergesetzt haben; so konnte die IWF Web Solutions anhand der erhobenen Daten herausfinden, aus welcher Altersklasse die Nutzer*innen ca. kamen, ob sie eher Spitzen- oder Hobbysportler*innen waren und ähnliche wichtige Informationen. Daraus wurden die sogenannten Personas entworfen, also eine Art Nutzer*in-Modelle der wichtigsten Nutzer*innen auf der Webseite mit all Ihren menschlichen Eigenschaften und Charakterzüge, um eine Empathie für ihr Verhalten zu erarbeiten.

Nachdem unsere Webdesigner*innen gemeinsam mit dem Team der Rennbahnklinik herausgefunden haben, welche Personas und welche Nutzungsziele als Basis für mögliche Szenarien verwendet werden können, war die nächste Frage, wie sich diese Nutzer*innen konkret auf der Webseite verhalten würden. Auch diesem Themenfeld näherte sich das Team in einem gemeinsamen Workshop, in dem die Methodik der User Journey angewendet wurde.

Wenn man sich eine Webseite aus der Sicht dieser Nutzer*innen ansieht und sich beispielsweise vorstellt, wie sich eine mögliche Profisportlerin Sarah mit ihrem verstauchten Knöchel für einen Termin anmelden möchte, oder wie der Arzt Jakob seinen Patienten an die Klinik überweisen möchte, dann wird schnell klar, welche Benutzerführung, was für eine Navigation und welche Aktionen dies dem*der Nutzer*in ermöglichen können.

In drei intensive Wochen haben sich unser Web-Team und die Rennbahnklinik solchen und weiteren Themen angenähert. Geklärt wurden so die Personas und Ihre Ziele, die User Journeys der Personas sowie Nutzungsszenarien, die Informationsarchitektur etc. Diese Zeit war intensiv, aber nur mit diesem Hintergrundwissen sind unsere Designer*innen und Entwickler*innen danach in der Lage, die optimale Web-Lösung für die Nutzer*innen unsere*r Kund*innen zu finden.

Vom theoretischen Hintergrund zur optimalen Benutzeroberfläche

Erst nachdem in den Workshops und mit den Daten die wichtigsten Eckpunkte geklärt wurden und eigentlich schon genau feststeht, welche Ziele die zukünftigen Nutzer*innen der Webseite erreichen müssen, erst dann beginnt die Erstellung des eigentlichen Designs. Das Design der Webseite dient lediglich dazu, den Nutzer*innen die Erreichung seiner Ziele über eine gute Benutzerführung und ideale Informationsarchitektur zu ermöglichen. Somit wird ein positiver Eindruck, eine gute User Experience, hinterlassen.

Auf Basis der erarbeiteten Analysen haben wir der Rennbahnklinik einige Design-Vorschläge der Home-Seite zur Verfügung gestellt, anhand derer sie sich für eine Auswahl entschieden haben. Von drei dieser Vorschläge wurden weitere Unterseiten gestaltet. Diese Vorschläge wurden der Rennbahnklinik präsentiert und sie konnten sich für ein Design entscheiden. Dieses wurde dann von unseren Profis als klickbarer Prototyp entworfen und letzte Änderungen konnten daran besprochen werden.

Wenn die Oberfläche zur Webseite wird

Nachdem dieser letzte Designschritt von den Kunden abgenommen wurde, haben sich unsere Programmierer*innen ans Werk gemacht und die Designs in die Webtechnologien implementiert – grundsätzlich könnte man meinen, dies sei der wichtigste und langwierigste Schritt beim Erstellen einer Webseite, tatsächlich ist der Design-Prozess hier viel intensiver gewesen, dieser ist es auch, der das Erlebnis auf der Webseite zum Grossenteil gestaltet und den Wert der Seite ausmacht.

Abschliessend lässt sich sagen, dass die Webseite der Rennbahnklinik keine technischen Kapriolen schlägt, aber die Nutzer*innen, welche die Seite am Ende nutzen, einfach und schnell an ihr Ziel kommen – dies macht diese Seite aus und bietet den Mehrwert. Wir waren sehr froh, um die gute Zusammenarbeit mit dem Team der Rennbahnklinik und haben uns gefreut, eine Webseite so agil wie ihre Nutzer*innen selbst zu designen.