User Centered Design (UCD) - 3 Tipps, wie du den Nutzer in den Mittelpunkt stellst

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In der Web- und App-Entwicklung kommt es vermehrt vor, dass die Endprodukte – vor allem in technischer Hinsicht – den Anschein erwecken, gewisse Online Marketing Zwecke zu erfüllen. Sei es um ein besseres Google Ranking, mehr Klicks oder eine längere Verweildauer zu erreichen, die Leidtragenden sind oft die Enduser. In der Praxis zeigt sich das darin, dass sich User auf Webseiten und Webapplikationen schlecht zurechtfinden und häufiger unzufrieden zurückbleiben. Diese Entwicklungen können mit User Centered Design durchbrochen werden. Beim UCD wird bei der Website- und App-Entwicklung, der Enduser und dessen Zufriedenheit in den Mittelpunkt gestellt und somit seine User-Experience optimiert. In diesem Blogartikel erfährst du, mehr über User Centered Design und wie es in der Praxis umgesetzt wird. Darüber hinaus erhältst du drei simple Tipps, wie du die Entwicklung deiner Webseiten und Webapplikationen nach den Bedürfnissen gestalten kannst und deren Nutzererlebnis nachhaltig verbesserst.

Was ist User Centered Design?

Beim User Centered Design handelt es sich um einen Ansatz im Designprozess, bei dem die Bedürfnisse der Nutzer in den Vordergrund gestellt werden. Der Fokus im Design- und Entwicklungs-Prozess liegt auf der optimalen Nutzererfahrung. Setzt man die Prinzipien von User Centered Design um, dann nehmen die Entwickler bei der Konzeption und dem Bau der Webseite/ Webapplikation die Sicht des Endnutzers ein. Jeder Bestandteil der Webseite muss ein Bedürfnis, einen Wunsch oder eine Erwartung des potenziellen Endnutzers erfüllen.


User Centered Design Prozess

Der Prozess von User Centered Design lässt sich in sechs verschiedenen Phasen gliedern. Das Ziel des Prinzips ist es, die Nutzer und deren Bedürfnisse zu verstehen und das Produkt so zu entwickeln, damit es genau diesen Anforderungen entspricht. Dazu werden im Entwicklungsprozess wiederholt Testuser hinzugezogen, welche die Webseite bzw., die Webapplikation laufend überprüfen, damit am Schluss ein für die Enduser optimiertes Produkt vorliegt.

Phase 1: Benutzerforschung

In der ersten Phase sammelt man, so viele Informationen über die potenziellen Endnutzer wie möglich. Durch die Benutzerforschung wird sichergestellt, dass die Bedürfnisse und Erwartungen der eigenen Zielgruppe vor dem Entwicklungsprozess klar sind. Hierbei können Interviews oder das Erstellen von Personas für mehr Klarheit und Bewusstsein sorgen. Eine gründliche Benutzerforschung ist die Grundlage, für alle darauffolgenden Phasen.

Phase 2: Prototyping

Nachdem die Bedürfnisse und Verhaltensweise der Zielgruppe eruiert wurden, kann ein erster Prototyp entwickelt werden. Ein Prototyp muss nicht vollständig und funktionsfähig sein. Er dient im Entwicklungsprozess dazu, zu testen, ob die Nutzerperspektive richtig interpretiert und umgesetzt wurde.

Phase 3: User Testing

Der entwickelte Prototyp dient als Grundlage für das User-Testing. Potenzielle Nutzer interagieren hierbei mit dem erstellten Prototypen. Es empfiehlt sich gemeinsam mit der Testperson mehrere Anwendungsbeispiele (z.B. einen Einkaufs- oder Registrierungs-Prozess) abzuarbeiten und diese zu dokumentieren. Die genaue Beobachtung des Userverhalten während der Testings ermöglicht in der Regel eine Vielzahl an Optimierungsmöglichkeiten, welche im Anschluss für die Entwicklung des Produkts genutzt werden können.

Phase 4: Anpassungen

Nachdem das Nutzerverhalten durch die Interaktion mit dem Prototypen erkannt und verstanden wurde, kann der Prototyp entsprechend der Nutzerbedürfnisse angepasst werden. Der überarbeitete Prototyp sollte dann erneuten Testings (zurück zu Phase 3) unterzogen werden. Das Ziel dahinter ist, dass bereits vor der eigentlichen Entwicklung eine klare Vorstellung vom Design des Endprodukts vorliegt, um so die Erwartungshaltung der Nutzer optimal abzudecken.

Phase 5: Entwicklung

In den meisten UCD orientierten Entwicklungs-Prozessen, werden Phase 3 und Phase 4 wiederholt durchlaufen. Dadurch können in der Entwicklungs-Phase Kosten eingespart werden, da das gesamte Projektteam bereits in Kenntnis einer genauen Vorstellung des Endproduktes ist. Bei der Entwicklung der Webseite/ Webapplikation orientiert man sich in der Folge streng am Design des zuvor erstellten Prototypen.

Phase 6: Veröffentlichung

Nachdem die Entwicklung des Produktes in Form einer Webseite oder Webapplikation abgeschlossen ist, kann das für den Endnutzer optimierte Produkt veröffentlicht und für die User zugänglich gemacht werden.

Die Erfahrung zeigt, dass sich das Userverhalten mit der Zeit verändert. Daher lohnt es sich die Usability einer Webseite oder Webapplikationen laufend zu überprüfen und allenfalls zu überarbeiten. Falls du mehr über die Usability einer Webseite erfahren möchtest, geht’s hier zum Usability Check.




3 Tipps rund um User Centered Design

Für die erfolgreiche Anwendung von User Centered Design gibt es einige Dinge, die du bei der praktischen Nutzung dieses Prinzips berücksichtigen solltest. Die nachfolgenden Tipps helfen dir, bei der Web- und App-Entwicklung noch erfolgreicher zu sein:


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    1. Erstelle eine realitätsgetreue Testgruppe

    Wichtig ist, dass du eine heterogene Zielgruppe zum Testen heranziehst, welche die spätere Nutzergruppe optimal repräsentiert. Gehe also bei der Zusammenstellung der Testzielgruppe strategisch vor und wähle die teilnehmenden Personen gezielt. Das gleiche gilt für die Art der Tests, welchen die Teilnehmenden unterzogen werden.


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    2. Schaffe eine Umgebung, in der ehrliches Feedback erzeugt wird

    Das Testing ist nur von Erfolg gekrönt, wenn du einen Raum schaffst, in dem die Testuser offenes Feedback geben. Stelle vor dem Testing klar, dass es weder ein Richtig noch ein Falsch gibt, sondern dass ausschliesslich Abläufe getestet werden, für diese du dir ehrliches aber auch kritisches Feedback wünschst.

    Gestalte das User-Testing so, dass du die Person, falls nötig, unterstützend zum nächsten Prozessschritt leiten kannst.


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    3. Stelle dir immer wieder die Frage: Was hat der Enduser davon?

    Diese Grundfrage ist die Basis des gesamten Prozesses, daher ist es zentral, sich diese Frage wiederholt selbst zu stellen. Durch den wiederkehrenden Perspektivenwechsel im gesamten Entwicklungsprozess behältst du das Bewusstsein welche Auswirkungen die jeweiligen Entwicklungsschritte auf die Enduser haben. Gleichzeitig stellst du durch das stetige Hinterfragen sicher, dass du zu jedem Zeitpunkt dem User Centered Design-Ansatz folgst.


    User Experience


    User Centered Design stellt den User in den Mittelpunkt. Das ist vor allem bei der Entwicklung digitaler Produkte in Form von Webseiten und Webapplikationen ein wesentlicher Erfolgsbestandteil. Der User Centered Design Ansatz setzt voraus, dass der Entwickler die Charakteristiken des Endusers und dessen Verhalten kennt und dieses Wissen in die Entwicklung der digitalen Produkte miteinbezieht. Wichtiger Bestandteil im Entwicklungsprozess sind repräsentative, ehrliche aber auch kritische Rückmeldungen aus den Testings, da diese dazu dienen das Endprodukt gemäss den Bedürfnissen der User zu optimieren. Dadurch, dass die Enduser in den Entwicklungsprozess einbezogen werden, bietet UCD bei richtiger Anwendung eine hervorragende User-Experience und somit glückliche Enduser.

    Wir realisieren Projekte nach dem User Centered Design Ansatz – Melde dich bei uns, wir stellen gerne deine User in den Mittelpunkt: www.iwf.ch/kontakt